
Walter Stöhrer
Die Skizzenbücher
Seit längerer Zeit katalogisiert die Walter Stöhrer-Stiftung die Bilddaten aller Werke auf Papier – die Arbeiten in Mischtechnik, die Aquarelle, die Bleistift-, Feder- und Tuschzeichnungen Walter Stöhrers. Ein Abschluss dieser umfangreichen Arbeiten liegt jedoch in ferner Zukunft, und so erscheint eine unabhängige Veröffentlichung des in sich geschlossenen Konvoluts der „Kladden“ sowie weiterer Skizzenbücher aus dem Nachlass im Besitz der Stöhrer-Stiftung folgerichtig. Das Besondere der „Kladden“ liegt in ihrer eigenhändigen Zusammenstellung durch Walter Stöhrer. Denn der Künstler bediente sich für diese Spezialform des Skizzenbuches keiner im Handel verfügbaren Hefte, sondern vernähte einzelne Seiten nach der künstlerischen Bearbeitungen selbst mit Nadel und Faden. Insgesamt 20 „Kladden“ kamen zwischen 1960 und 1962 auf diese Weise zustande. Dieser hochinteressante Bestand gibt Einblick in frühe Formfindungsprozesse Walter Stöhrers auf dem Gebiet der Zeichnung. Er wird ergänzt durch neunzehn, in den folgenden Jahrzehnten entstandenen Skizzenbücher, fünf davon aus privatem Besitz. Die Stellung und die Bedeutung der Skizzenbücher im Werk Stöhrers konnte bisher nicht angemessen gewürdigt werden, da ihre Existenz der Kunstöffentlichkeit weitgehend unbekannt war. Dank der vorliegenden Publikation ist dies nun anders.
For quite some time, the Walter Stöhrer Foundation has been cataloging the image data of all works on paper—the mixed media works, watercolors, pencil, pen, and ink drawings of Walter Stöhrer. However, the completion of this extensive task is still a distant prospect, making an independent publication of the self-contained collection of ‘Kladden’ (notebooks) and other sketchbooks from the artist’s estate held by the Stöhrer Foundation seem logical. The uniqueness of the ‘Kladden’ lies in their personal compilation by Walter Stöhrer. The artist did not use commercially available notebooks for this special form of sketchbook, but instead sewed individual pages together himself with needle and thread after completing his artistic work. A total of 20 ‘Kladden’ were created in this way between 1960 and 1962. This highly interesting collection offers insight into Walter Stöhrer’s early processes of form-finding in drawing. It is complemented by nineteen sketchbooks created in the following decades, five of which are from private ownership. The position and significance of the sketchbooks in Stöhrer’s work have not been adequately recognized until now, as their existence was largely unknown to the art public. Thanks to the present publication, this has now changed.