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L’Art Brut

Kunst zwischen Genialität und Wahnsinn

Broschur, 182 Seiten
DuMont
Köln 1981
ISBN 9783770113071

Kaum jemals wurde in der Geschichte der Kunst ein Schaffens-bereich so nachhaltig verschwiegen, übergangen und bekämpft, belächelt, verachtet und verfolgt wie der, den Jean Dubuffet (geb. 1901) mit dem letztlich unübersetzbaren Wort »Art brut« umriß: »rohe Kunst«, »Kunst der Außenseiter«, »Kunst zwischen Genialität und Wahnsinn«.
Wenn es je eine – nicht auf wenige unselige Jahre und Künstler festgelegte – »entartete Kunst« gab, dann die durch lange Zeiten und auch heute noch eigenartig unbekannte Bildnerei derer, die ohne Ausbildung und Anhalt, ohne Anpassung an herrschende Richtungen allein den eigenen Quellen folgten – unbeirrt, einsam, abgeurteilt.

Rarely in the history of art has a field of creation been so persistently silenced, ignored, and opposed, ridiculed, despised, and persecuted as the one Jean Dubuffet (b. 1901) outlined with the ultimately untranslatable term ‘Art brut’: ‘raw art,’ ‘outsider art,’ ‘art between genius and madness.’ If ever there was a ‘degenerate art’—not limited to a few unfortunate years and artists—then it is the strangely unknown art of those who, without education or guidance, without conforming to prevailing trends, followed only their own sources—undeterred, isolated, condemned.